Unterscheidung der Geister

Irrungen und Wirrungen

Derzeit herrscht in Deutschland ein bunter Wirrwarr an Meinungen und es ist sehr schwer, die „Wahrheit“ rauszufiltern. Da mir selbst auch von all den kontroversen Aussagen der Kopf schwirrt, habe ich es zum Thema dieses Blogs gemacht.

Am 18.11.2020 wurde das Infektionsschutzgesetz im Parlament bestätigt. Tausende demonstrierten dagegen. Nach längerer Kritik versucht die Regierung die Corona-Maßnahmen gesetzlich zu untermauern. Viele sehen sich dabei ihrer Freiheitsrechte beraubt, andere haben sowieso kein Vertrauen in die Regierung, wieder andere sind für mehr Eigenverantwortung und ein Teil der Bevölkerung leugnet entweder die Corona-Pandemie vollkommen oder glaubt, dass diese nicht wirklich gefährlich ist und sieht damit die derzeitigen Einschränkungen als unbegründet an.

Was ist Wahrheit???

Um vielleicht ein wenig Klarheit zu bekommen, habe ich mal ein paar Punkte, die strittig sind, aufgegriffen:

Eigenverantwortung

Gefällt mir persönlich sehr gut. Immer wieder ärgere ich mich, dass den Menschen in unserem Staat die Eigenverantwortung abgenommen wird, weil so viel durch Gesetze reglementiert wird. In vielen Bereichen sollte sich der Staat meiner Meinung nach etwas mehr zurückhalten. Allerdings wenn es um den Schutz der Bevölkerung wie jetzt unter der Corona-Pandemie geht, dann wird das mit der Eigenverantwortung auch schwierig. Da wurde mit Stichtag ein Lockdown light bei uns in Deutschlang für November angekündigt und am Wochenende davor ist überall die Hölle los gewesen, weil man vor dem Lockdown noch mal feiern wollte. Da frage ich mich, ob da einige nicht kapiert haben, dass der Grund für den Lockdown steigende Infektionszahlen waren und dass es kein verantwortungsvoller Umgang ist, kurz vor den offiziellen Schließungen noch alles nicht zwingend Notwendige mitzunehmen. Manches funktioniert wohl doch nur mit Gesetzen!

Vertrauen in unseren Staat

Einige vertreten derzeit die Meinung, dass sie kein Vertrauen in unseren Staat haben, eine Regierung, die freiheitlich und rechtsstaatlich gewählt wurde. Wem würden solche Menschen denn gerne vertrauen? Dass es keine perfekten Menschen gibt, dass Kompromisse geschlossen werden müssen, macht doch nicht den ganzen Staat korrupt. Ja, einige Volksvertreter machen keinen guten „Staat“, aber deswegen ist doch das ganze System hier bei uns in Deutschland nicht verdorben. Gerade einige Christen tun sich mit unserem Staat schwer, weil der Glaube an Gott durch die Säkularisierung immer mehr aus dem Politikalltag verdrängt wird. Das ist aber nicht erst ein Phänomen unserer Zeit, sondern hat schon viel früher eingesetzt. Ich finde es auch nicht gut, dass man Gott immer weiter raus drängt, und glaube auch, dass das Folgen haben wird, aber derzeit ist es, wie es ist und wir müssen das Beste daraus machen.

Fakt ist auch: Jeder Christ darf seinen Glauben frei leben und verkünden! Dann sollten wir das auch tun! Wenn jedoch das Vertrauen in staatliche Institutionen immer weiter ausgehöhlt wird und bei breiten Teilen der Bevölkerung in Misstrauen gegen den Staat umschlägt, ist das sicher keine Lösung, die zu Stabilität in unserem Land beiträgt.

Corona Pandemie

Hier gibt es ein breites Spektrum an Meinungen, die reichen von Corona ist erfunden über Corona ist harmlos bis hin zu einer Weltverschwörung. Einige antworten auf die Frage, wie sie die Situation angesichts der Toten in Italien und den USA so verharmlosen können, damit, dass das schlicht mit dem schlechteren Gesundheitssystem dieser Staaten zusammenhänge. Aha, wieder was gelernt!

Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die verunsichert sind und Angst vor der Krankheit haben, entweder weil sie zu Risikogruppen gehören oder jemanden kennen, der schwer krank wurde oder ist. Diese Menschen brauchen Zuwendung und Trost; sie wollen geschützt werden. Deswegen kam es zu einem erneuten Lockdown, nachdem die Infektionen nach dem Sommer massiv angestiegen sind. Die Menschen wurden aufgefordert, nicht notwendige Kontakte zu meiden und einen Mund-Nasenschutz in der Öffentlichkeit zu tragen. Einige Wirtschaftszweige wie die Freizeitindustrie (Urlaub, Restaurants, Kino u.a) wurden geschlossen.

Viele Gastronomen haben sicher Hygienekonzepte erarbeitet, die zielgerichtet sind, und es ist sicher hart, dass sie schließen müssen. Dazu stellte ich mir aber die Frage, wie würde ich entscheiden, welche Bereiche man schließt, um Kontakte zumindest an einigen Punkten aktiv zu unterbinden, ohne dabei das ganze System lahm zu legen? Puh, zum Glück muss ich solche Entscheigungen nicht treffen.

Thema Impfung

An dem Impfthema scheiden sich auch wieder die Geister.

Kürzlich erhielt ich einen Gebetsaufruf, der per whatsapp weiter geleitet wurde, von einem Pfarrer in Süditalien, der gehört hatte, dass in Deutschland eine Impfpflicht gegen Corona beschlossen werden soll. Er rief daraufhin zu intensivem Gebet auf: 5 barmherzige Rosenkränze täglich !!! Einerseits weiß ich nicht, ob das mit der Impfpflicht stimmt – ich habe bisher nur von Freiwilligkeit gehört, andererseits gehen mir bei Vorgaben wie, 5 Rosenkränze zu beten, die Nackenhaare hoch. Ich merke, dass ich mich unwohl fühle, weil es mir ein bisschen wie Magie vorkommt. Ich will hier aber keinem zu nahe treten.

Ich habe das Gefühl, dass es gerade Christen sind, die mit einer Impfung große Probleme haben. Sehen einige Christen mehr oder sind da auch einige paranoid angehaucht? – nach der Wahl in den USA wurde bekannt, dass fast 80% der evangelikalen Christen einen notorischen Lügner, Narzissten, Egomanen, Rassisten …. allen ernstes gewählt haben, nur weil er ihnen „versprach“, Abtreibungen weiter zu verbieten. Fakt ist aber: Frauen in Not sind diesem Mann total egal!! Und ob er wirklich religiös und christlich denkt, zweifle ich auch an. Diese Tatsache lässt mich aber auch an der Glaubwürdigkeit einiger Christen stark zweifeln.

Letzte Woche hatte ich ein Gespräch mit einem erfahrenen Mediziner, der von einem Silberstreif am Horizont bezüglich der nun doch zügigen Impffortschritte sprach. Seine Augen leuchteten. Ich halte diesen Arzt für vertrauenswürdig und fragte ihn, was er davon hält, dass viele Menschen sich nicht impfen lassen wollen, da sie an der Sicherheit des Impfstoffs ihre Zweifel haben. Er meinte, dass er volles Vertrauen in die Prüfinstitutionen in Deutschland habe, da es hier strenge Regeln und keine Korruption gäbe. Außerdem wäre auch klar, dass dieses deutsche Unternehmen es sicher nicht überleben würde, wenn bei den Impfungen was schief läuft – von den Schadensersatzklagen für das mitwirkende amerikanische Unternehmen ganz zu schweigen.

Welcher Geist weht derzeit bei uns?

Es ist tatsächlich verwirrend, in diesem Meinungschaos Klarheit zu finden und ich habe das Gefühl, dass sehr viele Menschen von den vielen unterschiedlichen Meinungen stark verunsichert werden und sich dadurch Ängste und Misstrauen gegen alles aufbauen. Ja, wie unterscheiden wir die Geister?

Johannes Hartl (Gründer des Gebetshauses in Augsburg) sagte in einem Vortrag zum Thema Säkularisierung (Trennung von Gott und Staat), dass sich die Welt ganz sicher verändert und Gott immer mehr verdrängt wird. Das solle uns aber nicht sorgen, denn Gott käme damit schon klar und ER würde auch eingreifen, wenn das Sein Wille sei. Manchmal sollen uns so verwirrende Zeiten auch Klarheit bringen: wir sollen erkennen, was wirklich in der Welt los ist, d.h. wir sollen nicht die Augen vor der Realität (auch nicht vor der Gottlosigkeit) verschließen. Wir sollen wach sein und Veränderungen unserer Gesellschaft und Politik wahrnehmen, aber wir können getrost auf Gott bauen. ER wird alles so gestalten, wie es IHM gefällt. Wichtig ist allein, dass wir das „Salz der Erde“ sind und nicht fade werden. Unsere Aufgabe ist es, Zeugnis für die Liebe Gottes in einer Welt zu geben, die sich immer mehr von Gott abwendet und Mut zu machen. Wir sollen außerdem als „Licht“ für andere leuchten und ihnen damit Hoffnung bringen, die so viele dringend brauchen.

Jesus hat nie die gottlosen Römer oder den römischen Staat angegriffen, sondern hat sich in erster Linie den suchenden Menschen zugewandt und ihnen die Liebe des Vaters und das Reich Gottes näher gebracht. Dabei erzählte Jesus folgendes Gleichnis:

Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (Matthäus 13, 24-30)

Jesus sagt in diesem Gleichnis, dass es mit dem Himmelreich ist wie mit einem Gutsherrn, der guten Samen auf seinen Acker sät. Nachts kommt dann sein Feind und sät Unkraut aus. Als die Knechte am nächsten Tag das Unkraut entdecken, fragen sie den Gutsherrn, ob sie es ausreißen sollen. Darauf erwidert der Gutsherr, dass sie es bis zur Ernte wachsen lassen sollen, um nicht den Weizen mitauszureißen. Nach der Ernte wird dann das Unkraut gesammelt und vernichtet werden.

Somit ist es auch nicht unsere Aufgabe, das Böse zu bekämpfen. Wir sollen es zwar wahrnehmen, aber wir sollen von unserem Glauben Zeugnis geben! Das ist schon Aufgabe genug. Zu anderen Zeiten oder in anderen Teilen der Welt konnte oder kann dies Verfolgung bedeuten oder gar tödlich sein. Auch wir machen uns nicht nur Freunde, wenn wir von unserem Glauben an Gott reden, ob man es hören will oder nicht. Das ist damit gemeint, dass wir das Salz der Erde sein sollen. Um alles andere kümmert sich Gott.

Vielleicht ist für manche Menschen auch das Beten von 5 Rosenkränzen richtig und gut. Jeder hat eine andere Form des Betens und des Zugangs zu Gott. Ich bin überzeugt, dass jede Form echter Suche nach Gott gut ist!

Gebet

Guter Gott, auch ich tue mir schwer, in dem Wust von Meinungen zu unterscheiden und weiß oft nicht, was wahr ist und wem ich vertrauen kann. Am Ende können wir nur Dir vertrauen, denn Du allein bist gut und wahr. Wir bitten Dich um die Gabe, die Geister zu unterscheiden. Hilf uns, dass wir nicht blauäugig die Wahrheit verdrängen, sondern dass wir mutig die Zeichen der Zeit deuten können. Bewahre uns aber auch vor Arroganz und Besserwisserei im Umgang mit anderen Meinungen. Vater, erhalte die Einheit in unserem Land, und mach uns fähig, gemeinsame Lösungen zu suchen und zu akzeptieren. Und mach uns zu Licht für die Menschen, die suchen.

DU allein, Gott, bist groß und wunderbar! Dein Wille geschehe!

Exodus

Die Geschichte von Mose

Beim Lesen des Buches Exodus bin ich an die Stelle gekommen, als Mose vor dem brennenden Dornbusch steht und Gott begegnet, der ihm seinen Namen sagt.

Das Leben des Mose

Mose hat einen interessanten Lebensweg. Er wurde von einer Hebräerin in Ägypten zu einer Zeit geboren, als der Pharao das Volk Israel eindämmen wollte, da es ihm zu mächtig wurde. Deshalb gab er den Hebammen den Befehl, alle männlichen Kinder der Hebräer nach der Geburt zu töten. Mose blieb davon verschont, weil seine Mutter ihn mehrere Monate versteckte und dann in einem Körbchen am Ufer des Nils aussetzte, an dem wohl regelmäßig die Tochter des Pharaos badete. Sie fand den kleinen Kerl, verliebte sich in ihn und nahm in mit sich. Die Schwester des Mose, die das beobachtet hatte, schlug daraufhin der Pharaonentochter eine Amme vor, die natürlich die Mutter des Kindes war. So überlebte Mose und wurde von der Pharaonentochter als Sohn angenommen.
Als junger Mann sah er, wie ein ägyptischer Aufseher einen Hebräer beim Frondienst schlug. Das machte Mose so wütend, dass er daraufhin den Ägypter erschlug.

Aus Angst vor Strafe floh er und ließ sich in einem Land namens Midian nieder, wo er heiratete. Er lebte viele Jahre in Midian und weidete die Schafe seines Schwiegervaters.

Und wenn sie nicht gestorben sind…..

… so enden viele Märchen. Nicht aber die Geschichte des Mose. Tatsächlich muss Mose erst alt werden bis sein Leben so richtig aus den Fugen gerät.

Eines Tage, als er wieder mit den Schafen des Schwiegervaters unterwegs ist, kommt er zu dem Berg Horeb. Dort sieht er einen Dornbusch, der brennt, aber die Flammen zerstören ihn nicht. Mose will sich das genauer ansehen und geht näher. Da wird er von Gott angesprochen und aufgefordert, nicht näher zu kommen. Mose verhüllt daraufhin sein Angesicht, weil er sich fürchtete Gott anzuschauen. Mose muss die Gegenwart Gottes stark gespürt haben.

Gott spricht zu ihm, dass er die Not und das Schreien seines Volkes in Ägypten gehört habe und ER sie aus der Gewalt der Ägypter befreien wolle. ER fordert Mose auf, zum Pharao zu gehen und das Volk Gottes aus dem Land zu führen.

Wie geht`s Mose damit?

Mose ist darüber nicht sehr glücklich. Er hat viele Bedenken und Einwände. Einerseits weiß er nicht, ob der Pharao ihn in der langen Zeit vergessen hat oder immer noch nach ihm sucht, andererseits, was soll er den Israeliten sagen, wenn sie ihn fragen, wer denn dieser Gott ist, der Mose angeblich zu ihnen geschickt hat.

Mose tut das Ganze aber nicht ab nach dem Motto: „Was für ein netter Tagtraum! Ich als Held in der Hauptrolle – so ein Quatsch!“, sondern er redet mit Gott und sagt ihm auch, was er davon hält:

„Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und die Israeliten aus Ägypten herausführe?“ (Exodus 3, 11)
„Wenn ich zu den Israeliten komme und ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mich dann fragen: Wie lautet sein Name? Was soll ich ihnen antworten? (Exodus 3, 13)
„Ach, Herr, ich bin kein Mann des Wortes. …(Exodus 4, 10)

Und Gott lässt sich auf jedes Argument ein und sichert Mose zu, dass ER ihn führen wird. Ja, das muss man erst mal glauben….
Gott geht sogar soweit, dass er Mose seinen Namen nennt:

Ich bin der Ich bin da (Jahwe)!

Gott sagt einfach: Ich bin da! Alles Sein, aller Ursprung ist Gott. Ohne IHN wäre nichts. Ohne IHN gäbe es keine Schöpfung und keinen Menschen.

Dieser Name Gottes ist Programm! Mose soll dem Pharao und den Israeliten Gottes Wahrheit übermitteln: Der Schöpfer allen Seins hat beschlossen, sein Volk aus Ägypten herauszuführen! Punkt – Aus – Ende!

Das hat wohl jeder von uns schon mal erlebt: Man spürt ein dringendes Gefühl, in eine Situation eingreifen zu müssen, etwas sagen zu sollen, wobei man sich gleichzeitig fragt, wie soll ich das dem Anderen jetzt erklären: Ich spüre z.B. ich soll jemandem Mut machen und auf die Hilfe Gottes verweisen. Gleichzeitig frage ich mich, ob ich mir das nur einbilde. Es fällt mir schwer, das dann in die Tat umzusetzen, weil ich Angst habe, mich lächerlich zu machen. Und trotzdem spüre ich, dass ich es machen sollte.

So wird es wohl auch Mose gegangen sein. Ob er dachte: „Die Israeliten und die Ägypter halten mich doch alle für total bescheuert, wenn ich ankomme und sage: Hört mal alle her, Leute, ich soll euch befreien und aus Ägypten raus führen! ??

Ab da wird es richtig spannend, denn Mose geht!

Parallelen zu heute?

Gott hat die Befreiung seines Volkes mit langer Hand vorbereitet und mit der Geschichte des Mose verknüpft. Hat Gott auch die Gebete seines Volkes damals in der DD R gehört?
Am 03. Oktober feierten wir wieder den Tag der Deutschen Einheit, die Wiedervereinigung von Ostdeutschland mit Westdeutschland. Die unüberwindbare Mauer ist gefallen, die Grenze, die Deutschland viele Jahre geteilt hat, wird geöffnet.

Ein Wunder?

Viele günstige Faktoren sind da zusammen gekommen und haben das Undenkbare möglich gemacht:

Die DDR war wirtschaftlich am Ende.
Menschen in Ostdeutschland, die viel zu verlieren hatten, versammelten sich zum Gebet und gingen mit Kerzen in der Hand auf die Straße.
In der Sowjetunion war Herr Gorbatschow an der Macht und er befürwortete die Grenzöffnung in Deutschland.
Westdeutschland war wirtschaftlich in der Lage, die Wiedervereinigung zu stemmen ….

Einige fragten sich zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit, ob eine Wiedervereinigung heute unter Präsident Putin in Rußland und Präsident Trump in den USA überhaupt denkbar wäre?

Gott hört auch heute noch sein Volk

Das war nicht alles Zufall und ich ziehe den Hut vor den Menschen, die sich zum Gebet trafen und dann mutig genug waren, auf Gottes Wort zu hören, um mit Kerzen in den Händen friedlich auf den Straßen zu demonstrieren.

Es ist ein Trugschluss zu glauben, Gott höre heutzutage unsere Gebete nicht mehr oder ER wirke nicht mehr. Viele versuchen uns zu erzählen, dass Gott nicht wirklich Einfluss auf unser Leben nehmen kann und dass Wunderglaube Aberglaube sei. Ich glaube, Gott wirkt ganz direkt und unmittelbar in unserem Leben.

Aber: Gott bleibt für uns unbegreiflich!


Die Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit. Amen!

Das glaube ich!

Gebete und Bitten

Regenmacher Gott?

Ich habe gerade gelesen, dass man sich über die polnischen Bischöfe lustig macht, da sie die Gläubigen aufgefordert haben, um Regen zu beten. Ist so was denn noch zeitgemäß? Oder greifen wir aufgeklärten Menschen in der Not auf alte, archaische Verhaltensmuster zurück und führen bei Dürre einen Regentanz auf?

Für viele Christen ist mit Christi Himmelfahrt die Bittwoche zuende gegangen. An Christi Himmelfahrt selbst wird an verschiedenen Stationen für sämtliche Berufsgruppen in unserem Land und um gedeihliches Wetter gebetet. Ist das alles Blödsinn?

Im Gegenteil

Mir tut es immer wieder gut, wenn ich die großen Probleme dieser Welt, die ich nicht wirklich beeinflussen kann, an Gott abgeben kann. Natürlich muss ich auch weiterhin meinen Teil dazu beitragen, dass es der Welt und den Menschen besser geht, aber ich brauche mir keine Sorgen, um den Erfolg meiner begrenzten Möglichkeiten zu machen. Tatsache ist: ich alleine kann die Welt nicht retten! Das Große und Ganze hält Gott in seinen Händen.

Das ist wie mit einem riesigen Garten, der für mich alleine viel zu groß zum Bewirtschaften ist. Jetzt könnte ich sagen, dass ich gar nicht erst anfange, etwas zu pflanzen und zu hegen, weil ich den Garten ja doch nicht bewältigen kann. Oder ich suche mir eine kleine Ecke und fange einfach an. Ich setze meine Begabungen ein und kümmere mich um mein kleines Feld. Dabei vertraue ich darauf, dass viele andere sich ebenfalls eine kleine Ecke des Gartens aussuchen und dort ihre Fähigkeiten einbringen.

Jesus will uns dabei helfen

Auch mit meinen kleinen oder persönlichen Anliegen darf ich zu Gott kommen. Jesus sagt an mehreren Stellen: Kommt zu mir, wenn ihr eure Last nicht tragen könnt. Ich will euch helfen. In Matthäus 7,7-11 sagt Jesus: „Bittet und es wird euch gegeben! …. Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.“

Dazu erzählt Jesus einmal das Gleichnis von einem Mann, der seinen Nachbarn nachts um Brot bittet, weil er Besuch bekommen hat und selbst nicht genügend im Haus hat. Und der Nachbar gibt es ihm, damit er wieder schlafen kann.

Ein weiteres Gleichnis handelt von einer Witwe, die einen hartherzigen Richter immer wieder um Gerechtigkeit bittet. Sie ist sehr hartnäckig und irgendwann hat der Richter die Nase voll von ihr und gibt ihr, was sie begehrt, damit sie endlich Ruhe gibt. (Lukus 18, 1-8)

Mit diesen Beispielen sagt uns Jesus, dass wir jederzeit unsere Bitten an ihn richten dürfen. Ich selbst habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass mein Beten erhört wurde. Meist fühlte ich mich schon besser, wenn ich das, was mich belastete, aussprechen und an Jesus abgeben konnte.

Jesus ist kein Regengott!

Nein, Jesus ist kein Regengott! Wenn ich mir einbilde, dass irgendwelche Rituale Gott gefügig machen, ist das Blödsinn und Aberglaube. Ich habe keine Handhabe über Gottes Handeln. Es geht bei Gebet und Bitte nicht um Magie nach dem Motto: Bete 3 Vater-unser, dann…..! So funktioniert Gebet nicht. Was wäre das für ein Gott, wenn wir Menschen über ihn bestimmen könnten?

Deshalb ist es auch immer wieder möglich, dass Gott unsere Bitten auf andere Art erfüllt, als wir uns das vorgestellt haben. Vielleicht sind wir dann enttäuscht. Ich versuche meine Bitten, wenn das möglich ist, allgemeiner zu formulieren, indem ich nicht die Richtung meiner Gebetserfüllung vorgebe, sondern Gott bitte, mir Freude oder Frieden zu schenken, mich von meinen Sorgen frei zu machen. Denn wenn ich mit mir und der Welt zufrieden bin und mich freuen kann, dann habe ich meistens alles, was ich brauche. „Euer Vater weiß, was ihr braucht.“ (Lukas 12,30)

Gott hört unsere Bitten

Wir dürfen jederzeit mit unseren Sorgen und Nöten in Demut zu Gott kommen und sicher sein, dass er uns hört. Jesus fordert uns immer wieder dazu auf, indem er sagt: „Kommet zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch Ruhe verschaffen.“

Oder: „Suchet zuerst Gottes Reich, dann wird euch das andere dazu gegeben.“ (Lukas, 12,31)

Demut ist auch so ein verstaubter Begriff. Er bedeutet, dass ich als Mensch anerkenne, dass Gott mein Schöpfer ist und ich ganz klein, aber als geliebtes Kind vor ihm stehe. Genau wie ein Kind darf ich den himmlischen Vater um Hilfe bitten, wenn mich etwas belastet. Sei es eine große Sorge oder nur ein Problemchen: ich darf gewiss sein, dass Gott mich hört.

Probiere es einfach mal aus

Gott ist da! – eine Situation hat sich entspannt, ein Problem wurde gelöst oder neue Wege tun sich auf – was auch immer. Da es nichts mit Magie zu tun hat, sondern mit Gottes liebevollem Wirken, ist jetzt auch Dank angebracht. Dank für den, der in einer schwierigen Zeit bei mir war, mich geführt hat und mir wieder Freude geschenkt hat. Das ist ganz wichtig. Gott freut sich über jeden, der sein Wirken erkannt hat. Er braucht unseren Dank nicht, aber als liebender und sorgender Vater freut er sich sicher darüber.

Im Danken verändert sich auch etwas in uns.

Ich bin, die ich bin

Wer bin ich?

Manchmal fühle ich mich überflüssig und frage mich, ob die Welt mich wirklich braucht. Ich kann mich nicht so annehmen, wie ich bin und bin mir selbst der größte Kritiker. Im Vergleich mit anderen habe ich das Gefühl, langweilig zu sein, nicht mithalten zu können.

Muss ich das überhaupt?

Oft reden die Anderen doch nur von sich selbst – was sie alles machen, wo sie überall waren, wie wichtig sie sind. Dabei sind sie oft nicht an meiner Meinung interessiert. Und davon lasse ich mich runter ziehen?

Ich muss mich nicht beweisen – ich muss mich nur selbst annehmen! Das bedeutet, dass ich mir erst einmal über mich selbst klar werden muss:

Wer bin ich wirklich? – ohne die Masken, die ich anderen zeige?
Was gefällt mir an mir?
Was mache ich gerne und gut?
Was ist mir wichtig?
Wie steht es mit meinen Beziehungen?
Welche Fähigkeiten und Talente habe ich?

Mein Problem: Geduld

Dabei bemerke ich, wie mich schon wieder Ungeduld befällt. Wieder will ich schnelle Lösungen, damit ich weiter komme. Aber kann es nicht auch sein, dass ich alle Zeit der Welt für meine Fragen habe? Warum will ich immer schnell zum Ziel kommen? In der jetzigen Coronazeit verpasse ich doch nichts. Ich kann mir einfach Zeit für mich nehmen. Vielleicht bin ich sogar eigens auf der Welt, um diese Fragen für mich zu klären?

Was könnte der nächste Schritt sein?

Demaskierung

Im Zusammenleben mit anderen Menschen spiele ich viele Rollen. Manchmal weiß ich selbst nicht mehr, wer ich in Wahrheit bin. Vielleicht ist es an der Zeit, meine Masken abzunehmen und zu mir selbst zu stehen.

Was weiß ich über mich?

Ich weiß, dass ich Gottes geliebtes Kind bin. ER hat mich so geschaffen, wie ich bin. Die Welt braucht genau mich mit meinen Ecken und Kanten, aber auch mit meinen guten Eigenschaften. Gott hat einen Plan für mich! Ich bin genau richtig und brauche mich nicht hinter irgendetwas zu verstecken. Auch wenn meine Meinung nicht immer Mainstream ist, so ist sie vielleicht gerade wichtig. Die Welt braucht auch Querdenker.

Was können wir von Jesus lernen?

An vielen Stellen sagt Jesus uns, wer er ist:
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Ich bin der gute Hirte.
Ich bin die Tür.
Ich bin der Weinstock.

Gott sagte zu Mose am Sinai: „Ich bin der Ich bin.“

Auch wenn Gott damit für uns rätselhaft bleibt, ist er der, der er ist!

Auch ich bleibe immer ein Rätsel

Wenn es um mein Sein geht, was würde ich da gerne sagen, um mich zu beschreiben:
Ich bin….. ??

Jesus, an Dir kann ich mich orientieren:
Du wusstest, wer Du bist und hast Dich nie für andere verbogen.
Du ruhtest in Dir und im Vater, den Du regelmäßig in der Stille gesucht hast.
Du hast die Freiheit der Menschen respektiert und keinem Deine Meinung aufgedrängt.
Du hast das, was nicht zu ändern war, angenommen.
Du hast nie geprahlt oder dich bemitleidet.
Im Gegenteil: Du hattest immer den anderen im Blick.

Begleite auch mich auf meinem Weg, dass ich zuerst Dich suche und mich dabei nicht so wichtig nehme. Ich weiß, Du hast einen Plan für mich und den gilt es zu entdecken. Ich brauche mich nicht zu fürchten, denn ich bin nie allein. Du bist bei mir – in den Zeiten des Glücks, aber auch in den schweren Momenten.

Ich möchte mich kennenlernen, wie Du mich gedacht hast und mich annehmen, so wie ich bin – ohne mich zu verbiegen, denn ich bin gut und schön!

Ich muss mich nicht beweisen und möchte in mir ruhen, Frieden finden und mich nicht mehr mit anderen vergleichen. Denn jeder Mensch hat seine eigene Aufgabe im Leben und ist daher nicht vergleichbar. Deshalb möchte ich auch lernen, den Anderen so anzunehmen, wie er ist – auch er ist Dein Kind!

UND….

… ich habe mein ganzes restliches Leben Zeit, um an all diesen Punkten zu arbeiten. Ich muss mich nicht drängen lassen und mich nicht beeilen, den mein Lebensweg ist der Sinn meines Lebens und damit mein Ziel.

Vertrauen

und Gottes Hilfe

Heute morgen zog ich die Bibelstelle 1 Samuel 2,1:

„Hanna betete. Sie sagte: Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, erhöht ist meine Macht durch den Herrn. Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde; denn ich freue mich über deine Hilfe.“

Wieder geht es um Gebet, Vertrauen und Gottes Hilfe.

Ein Mann hat 2 zwei Frauen. Die eine hat mehrere Kinder, die andere, Hanna, ist kinderlos. Zu der damaligen Zeit war das für eine Frau eine große Schande. Am Ehemann scheint es ja in dem Fall nicht zu liegen. Deshalb wird Hanna auch von der anderen Ehefrau verspottet und gedemütigt.

In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Gott. Sie führt in dem Tempel, zu dem die ganze Familie einmal im Jahr hinzieht, ein verzweifeltes Gespräch mit Gott. Selbst dem Priester ist sie nicht geheuer und er glaubt, eine Betrunkene vor sich zu haben. Als er sie zu verjagen versucht, sagt sie ihm, dass sie eine traurige Frau ist, die dem Herrn ihr Herz ausgeschüttet hat. Der Priester hat in dem Moment wohl seinen Fehler erkannt, denn er segnet sie und sagt ihr zu, dass der Herr ihr Gebet erhört habe und ihre Bitte erfüllen werde.

Hanna ging weg und es wird gesagt, dass sie kein trauriges Gesicht mehr hatte. Irgendetwas hat ihr neuen Lebensmut und Freude gegeben, obwohl nichts weiter passiert ist.

Diese Erfahrung habe ich auch schon öfter gemacht. Wenn mich etwas bedrückt und ich mich dann ernsthaft Gott zuwende, ihm mein Herz ausschütte, fühle ich mich nachher meistens erleichtert. Oft ergreift mich dann auch Freude. Ich sehe wieder klarer und kann glauben, dass es einen Ausweg aus meinem Problem gibt.

Manchmal begegnen mir dann Menschen, die mir etwas hilfreiches sagen und mir damit sehr gut tun, oder es kommt eine unvorhergesehene Situation, die alles verändert. Und selbst wenn sich nichts äußerlich verändert, ist meine innere Einstellung eine andere und damit sieht auch die Welt um mich rum anders aus.

Gebet

Herr Jesus Christus, ich danke dir für dein Wort heute morgen. Nachdem die derzeitige Berichterstattung über Corona trotz Lockerungen über einen sehr langen Zeitraum spekuliert, in dem uns das Virus noch in Atem halten wird, kann einem schon ein bisschen bang werden. Wie soll das alles weiter gehen? Verkraftet unsere Wirtschaft das?

Und da kommt dein Wort genau richtig: wir dürfen dir vertrauen. Du hast auch die Gebete der Hanna erhört, die dann einen Sohn (Samuel) geboren hat.

Das gibt mir heute morgen wieder richtig Zuversicht, dass wir auch diese Situation schaffen.

Danke.

Gott – ich suche dich?

Wo bist du, Gott?

Gerade habe ich das Gefühl, dass ich Gott nicht finden kann. In der Gebetszeit lasse ich mich von allem ablenken und bin mit meinen Gedanken immer woanders. Warum fällt es mir derzeit so schwer zu beten? Dabei habe ich auch das Gefühl, dass Gott ganz weit weg ist.

Heute morgen zog ich eine Bibelstelle aus Jesaja (Jes. 58,11):
„Der Herr wird dich immer führen, auch im dürren Land macht er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten Garten, einer Quelle, deren Wasser nicht trügt.“

Das Wort hört sich doch gut an – aber: warum fühle ich das derzeit nicht?

Und dann lese ich Jesaja 58 von vorne:
Gott sagt zu Jesaja: „Sie suchen mich Tag für Tag und haben daran Gefallen, meine Wege zu erkennen – …und sie fordern von mir gerechte Entscheidungen und haben an Gottes Nähe Gefallen – sie fragen: warum fasten wir und du siehst es nicht?“ (Jes. 58,2-3)

Gott sieht unser Bemühen sehr wohl, aber er sieht auch, dass wir uns nur halbherzig im Gebet hingeben. Mich beschäftigen zur Zeit so viele andere Dinge, dass ich nicht wirklich bei der Sache bin.

Und dann ist da noch was ….

In Jes. 58 sagt Gott weiter, dass die Menschen an den Fastentagen und am Sabbat Geschäfte machen, dass sie über andere Menschen schlecht reden, dass sie sich nicht für Gerechtigkeit einsetzen und die Not ihrer Mitmenschen nicht sehen.

Hat Gott damit recht?

Unser Dilemma ist, dass wir oft nur uns selbst im Blick haben. Wenn wir so beten, ist das einfach nur oberflächlich. Wir lassen uns nicht mit ganzem Herzen und ganzem Verstand auf Gott ein. Lesen wir die Heilige Schrift doch mal mit dem Herzen, dann hören wir, dass Gott ganz für uns da sein und uns alles schenken will, was wir benötigen (s. Jes. 58,11). Dafür müssen wir Gott auch machen lassen und ihm ganz und gar vertrauen. Und das wiederum fällt uns schwer, weil sich dann auch schnell der Zweifel regt.

Neben Gottvertrauen gehört auch, den Mitmenschen und die Schöpfung im Blick zu haben.
Denn wenn wir von Gott Gerechtigkeit erwarten, müssen auch wir gerecht mit Anderen umgehen. Und wenn wir auf die Liebe und Barmerzigkeit Gottes setzen, müssen wir auch unseren Nachbarn und Nächsten liebevoll und großzügig begegnen.

Und so sagt Gott uns in Jesaja 58, 9-10 zu:

„Wenn du dann rufst, wird der Herr dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich! Wenn du Unterjochung aus deiner Mitte entfernst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemandem übel nachredest…., dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis wird hell wie der Mittag.“

Das hat mir jetzt auch zu denken gegeben und ich frage mich:
Wie bin ich Gott heute morgen begegnet?
War ich bei der Sache und habe mich mit ganzem Herzen im Gebet eingelassen?
Welche Baustellen mit Mitmenschen habe ich?

Auch mit diesen Fragestellungen dürfen wir zu Gott kommen und ihn bitten, uns die Augen zu öffnen.

Fakt ist…

wenn wir uns nicht mit ganzer Kraft für das Gute einsetzen, dann trennt uns das von Gott und das nennt man Sünde (Sünde heißt übersetzt getrennt sein, abgesondert sein). Gott weiß, dass uns die Sünde sowohl von seinem Lebensstrom, den er uns schenken will, abschneidet, aber auch zur Spaltung der Menschen untereinander führt. Und das tut uns und der ganzen Welt nicht gut. Deshalb bittet uns Gott so eindringlich, seine Gebote der Liebe zu achten.

Was können wir tun?

Ich kann euch nur ermuntern, mal Jesaja 58 selbst durchzulesen. Ihr werdet merken, dass die Menschen damals gar nicht so weit von uns heute entfernt sind. Unsere Probleme mit Gott und den Mitmenschen sind im Grunde die gleichen, die die Menschen auch damals hatten. Und die Bibel will uns Wegweiser für gelingendes Leben sein.

Gebet

Guter Vater, du kennst unsere menschliche Schwäche, alles alleine regeln zu wollen. Das ist auch bis zu einem bestimmten Punkt richtig. Natürlich sollen wir unseren Beitrag leisten und uns nicht auf Kosten anderer ausruhen. Aber lass uns erkennen, dass du größer bist als wir und dass wir immer wieder deine Führung brauchen, damit wir auf dem richtigen Weg bleiben. Mach uns darauf aufmerksam, wenn unsere Gedanken neidisch und missgünstig sind, wenn wir mit Worten – vielleicht auch ohne Absicht – verletzen oder nicht hinhören, wo uns jemand etwas sagen will.

Ich wünsche uns, dass Gott sich finden lässt.

Fürchte dich nicht

Gründonnerstag 2020


Noch immer hat uns die Corona Infektion voll im Griff. Ostern werden wir dieses Jahr anders als in den Jahren zuvor feiern, denn die Ausgangsbeschränkungen gelten auch am kommenden Wochenende noch. Die Kirchen bleiben also weiter geschlossen. Wie sich alles weiter entwickelt, weiß derzeit niemand. Die Fallzahlen in unserer Region steigen zwar langsamer, aber gleichzeitig warnen die Wirtschaftsweisen vor einer großen Rezession. Brauchen wir jetzt solche Nachrichten? Oder schaden sie uns nicht vielmehr?
Derzeit gilt es doch die Corona Krise in den Griff zu bekommen, alles andere können wir sowieso erst später angehen.

Sind solche Nachrichten nicht gar vorauseilende Prophezeihungen? Was machen sie mit uns?

Markus, 5,36

„Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht! Glaube nur!“

Während der Synagogenvorsteher zu Jesus eilt, um ihn um Hilfe für seine im Sterben liegende Tochter zu bitten, erhält er die Nachricht, dass das Kind zwischenzeitlich verstorben ist.
Jesus, der das auch gehört hat, sagt zu ihm: Fürchte dich nicht! Glaube nur!

Vor einigen Jahren zog ich zufällig dieses Bibelzitat und es beunruhigte mich sehr. Ich spürte, dass etwas passieren würde, wusste aber nicht was. Abends schaute ich besorgt nach meinen Kindern im Kinderzimmer, die aber friedlich schliefen. Meine Unruhe blieb aber bestehen.
Am nächsten Morgen rief meine Mutter an, um mir zu sagen, dass mein Vater einen schweren Fahrradunfall gehabt hätte. Mir fielen sofort die Worte: „Fürchte dich nicht! Glaube nur!“ ein. Das gab mir in dem Moment viel Zuversicht. Mein Vater hatte großes Glück gehabt und wurde wieder vollkommen gesund.

Vielleicht gilt dieser Aufruf: Fürchte dich nicht! Glaube nur! auch uns heute. Egal, wer uns Angst machen will, glaubt daran, dass Gott es gut mit uns meint.

Jesus hat das tote Mädchen mit den Worten: Talita kum! – Mädchen, steh auf! wieder ins Leben zurückgeholt. Für Gott ist nichts unmöglich. Vertrauen wir Ihm heute.